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Čepić-Tunnel

Koordinaten: 45°10'58.81"N, 14° 9'29.96"E

Den Zepitscher See gibt es seit 1933 nicht mehr. Er war nicht sonderlich tief, reich an Fischen und ein Malaria-Herd. Das war mit ein Grund, warum man zu Beginn des vorigen Jahrhunderts mit dem Bau eines Tunnels zwischen dem Südufer und der Bucht von Plomin begann. Der Tunnel ist 4,5 km lang und wurde am 11.12.1932 eröffnet. Im Jänner 1933 war der See trockengelegt.
Die Perspektive auf dem Stich stimmt natürlich überhaupt nicht, denn der Ort Čepić liegt am Westufer, Mons Utschka aber im Osten.
 
Heute ist der ehemalige See eine flache, agrarisch genutzte Fläche. Blick von Kožljak.
 
Etwa 1,8 km nach der Abzweigung von der Straße Plomin - Pazin (64) in Richtung Vranja (500) führt scharf rechts eine Schotterstraße hinunter zum "Tunel". Man kann den Schotterweg entsprechend langsam mit dem Auto befahren, Vorsicht ist bei der Querung der ehemaligen Bahnstrecke geboten. Bald erreicht man den oben abgebildeten Platz. Man öffne die Autotür vorsichtig. Hört man lautes Hundegebell, dann schlage man die Tür sofort wieder zu und warte, bis die Herrin des angrenzenden Häuschens das kläffende Monster eingefangen und angekettet hat. Es warnt zwar bei der Zufahrt ein Schild, auf dem ich nur das Wort "Pas" lesen konnte, von "Pozor" stand da nichts. In Zukunft genügt mir "Pas". Ich war noch nie so schnell zurück im Auto wie an diesem Tag.
Auf dem Foto sieht man hinaus auf die Čepić-Ebene mit dem zuleitenden Kanal.
 
Die Schleusenanlage habe ich nicht betreten, den gesamten Aufenthalt über kläffte der Fleischwolf und zerrte an der Kette.
 
Der Tunnel von einer kleinen Brücke aus, die man nicht betreten darf oder soll.
 
Eine verwachsene Stiege führt hinunter in den Kanal. Da man nun außer Sichtweite des Menschenfressers ist, hört das Gekläffe auf. Ich hatte aber dennoch immer dieses ungute Gefühl, dass sich plötzlich von oben kommend ein zähnefletschendes, knurrendes Ungetüm auf mich stürzen könnte.
 
 
 
Von den Reliefs über dem Tunnelportal ist wegen der Überwucherung nicht mehr viel zu erkennen.
 
Betritt man das Portal, so hüpfen augenblicklich einige aufgeschreckte Frösche in die verbliebene Lacke.
 
Der Kanal ist feucht, mit Pfützen, aber frei von fließendem Wasser.
Aufnahmen: 22.08.2017

Pflanzen im Kanal

Wasser-Greiskraut Blut-Weiderich
Igelkolben Wegwarte
Klette Brennnessel
Zaun-Winde Vogel-Wicke
   
Weide (unbestimmt) Acker-Gänsedistel
Brombeere (unbestimmt) Wilde Möhre
Dürrwurz Feige
Efeu Wasserdost
Breit-Wegerich Braunstieliger Streifenfarn
 
Bitterkraut